Newsticker
Home / Sehenswürdigkeiten / Die St. Clemens Pfarrkirche / Die St. Clemens Pfarrkirche

Die St. Clemens Pfarrkirche

Die Pfarrkirche St. Clemens reicht in ihrer ältesten Gestalt in die Zeit des Bischofs Anno von Köln (1050-1075) zurück. Bei Restaurierungsarbeiten im Altbau wurde eine Silbermünze gefunden mit der Umschrift “Otto Imperator Augustus”. Sie bezieht sich auf Kaiser Otto III. (996-1002) und dürfte das Alter des ersten Kirchbaus für das (vielleicht schon frühe) 11. Jahrhundert bestätigen. In dieser Zeit war die Kirche ein flach gedeckter Saal mit halbrunder Apsis.

Nachdem 1235 das Grafenpaar Heinrich III. von Sayn und seine Gemahlin Mechthildis von Landsberg in Drolshagen ein Zisterzienserinnenkloster gestiftet hatten, wurde die bescheidene Saalkirche als Basilika ausgebaut. Das heutige Mittelschiff wurde höher gezogen und auf mächtigen vorgelagerten Pfeilern eingewölbt, Seitenschiffe angegliedert und mit dem Hauptraum verbunden. Der Chorbereich entstand nachfolgend. Da Zisterzienserkirchen auf Türme verzichteten, ist der mittelalterliche Kirchbau als schlichte romanische Basilika zu denken. Erst im Zuge der Stadtbefestigung kam 1491 der heutige Turm als Wach- und Wehrturm hinzu.

Das Innere der Kirche überrascht mit seinem strengen, hochgereckten Mittelschiff. An der äußeren Chorwand finden sich vier Säulen, die aus dem Kalksinterstein der römischen Eifelwasserleitung stammen sollen. Als in den 1960er Jahren der Kirchenraum einen modernen Anbau erhielt und die romanische Kirche renoviert wurde, fand man in den Apsiden der Seitenschiffe romanische Fresken, die zur frühen Ausstattung der Basilika gehört haben dürften. Beachtenswert sind weiter der Taufstein (13. Jh.), ein gotisches Sakramentshäuschen im Chor und eine Pieta aus dem 15. Jh. sowie barocke Skulpturen des 18. Jh.s: eine Kreuzigungsgruppe im Chor, die Kanzel, der Sebastians-Altar und der Orgelprospekt von 1787.

Im Glockenstuhl befinden sich sechs neue Bronzeglocken und eine Stahlglocke, die als die größte im Erzbistum Paderborn gilt, insgesamt ein anspruchsvolles Geläut. Alle Glocken zusammen haben ein Gesamtgewicht von etwa 18 Tonnen.

In den zurückliegenden Jahren wurde die Pfarrkirche St. Clemens grundlegend renoviert. Zu einer vieldiskutierten und Aufsehen erregenden Attraktion hat sich das neue Altarbild des Künstlers Thomas Jessen entwickelt.

Adresse: Kirchplatz, 57489 Drolshagen